Ein Gebot der Höflichkeit

Scheiße bauen ist kein Kavaliersdelikt. Aber es kann ja mal passieren. Das ist nicht schön, aber so ist halt das Leben. Die Frage bleibt nur: Wie geht man als aktiver Scheißebauer mit seinen Taten um?

Nach Jahrtausenden gelebter Unfähigkeit hat die Menschheit zwei Grundlinien dafür entwickelt:
a: Reue zeigen und sich dafür entschuldigen
b: den produzierten Bockmist stur aussitzen und genauso weitermachen

Während Variante A meist bei Verbockungen in kleinerem Kreise oder im zwischenmenschlichen Bereich gewählt wird, ist Reaktion B vor allem beliebt, sobald das verurssachte Desaster globaler Natur ist und eine breit Öffentlichkeit betrifft. Das Fernsehen steckt diesbzüglich in einer Zwickmühle: Zwar wählt es seit Jahrzehnten Weg B, doch auch wenn die Verantwortlichen öfter wechseln als in der Politik, so bleiben die meisten Sender doch bestehen und müssen sich mit den Zuschauern auf Dauer arrangieren. Weshalb ich eine Entschuldigung beim Publikum langsam mal für überfällig halte, einfach als Zeichen der Höflichkeit. 9Live und seine Call-in-Beschiss-Kollegen z.B., die haben doch eigentlich genug Platz im Bild, das ohnehin voll mit sinnfreien Countdowns, Hotline-Nummern und Info-Bannern ist. Da könnte schön als Dauercrawl laufen: "Sorry, dass wir hier so krass betrügen und das alles auch noch so pissig aussieht und die Moderatoren so pupsdoof sind. Aber dass ihr trotzdem drauf reinfallt und mitmacht, finden wir spitze, ruft weiter an, ihr habt noch 'ne Chance! Haha, kleiner Scherz. Danke für Eure Blödheit!"
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Ein Gebot der Höflichkeit

Da könnte schön als Dauercrawl laufen: "Sorry, dass wir hier so krass abzocken und das alles auch noch so pissig aussieht und die Moderatoren so pupsdoof sind. Aber dass ihr trotzdem drauf reinfallt und mitmacht, finden wir spitze, ruft weiter an, ihr habt noch 'ne Chance! Haha, kleiner Scherz. Danke für Eure Blödheit!"[...]