Verfasst am: Mittwoch, 04.06.2008, 11:26 Titel:
Die Medienmacher und die Landesmedienanstalten
Manche Aussagen der Medien-Bosse machen mich (fast) sprachlos:
« DWDL vom 03.06.2008 » hat Folgendes geschrieben:
"ENTMÜNDIGUNG DES VERBRAUCHERS" - Bertelsmann-Boss will weniger staatliche Einmischung
Während einer Branchenveranstaltung sprach Hartmut Ostrowski einem Bericht zu Folge über die Einmischung des Staates in die Belange der Medienunternehmer. Die Bertelsmann-Zukunft sieht er Dank Digitalisierung optimistisch.
Bertelsmann-Boss Hartmut Ostrowski will weniger Einmischung des Staates in die Inhalte der Fernsehlandschaft. Laut einem Bericht der Fachzeitung "Horizont" sagte Ostrowski während einer Veranstaltung in Hamburg: "Private Fernsehsender brauchen keine Vorgaben, um die Bedürfnisse der Zuschauer zu erfüllen. Sie tun dies aus Eigennutz, um sich im freien Wettbewerb zu positionieren".
Die geplante Einführung neuer Werbebegrenzungen durch die EU bezeichnete Ostrwoski als "Entmündigung der Verbraucher", die die Vielfalt der Medien gefähre. Auch eine Subventionierung immer neuer öffentlich-rechtlicher Kanäle fördere nicht die Vielfalt, so der Vorstandsvorsitzende des Bertelsmann-Konzerns laut "Horizont".
Natürlich handeln die Medienkonzerne aus Eigennutz, denn sie wollen Geld verdienen. Aber ihr Ziel es doch nun wirklich nicht, die "Bedürfnisse der Zuschauer zu erfüllen". Sie senden das, was hohe Quoten bringt, weil sie dadurch Werbung verkaufen können. Ob Sendungen wie "Ich bin ein Star - holt mich hier raus" oder die Daily Soaps den Bedürfnissen der Zuschauer entsprechen, ist eine ganz andere Frage.
Um beim Thema zu bleiben: CI gibt es bestimmt nicht, weil die Zuschauer das dringende Bedürfnis haben, solche Sendungen zu sehen.
Dagegen sprechen auch zwei aktuelle Beschränkungen der LMAen zu Fernsehsendungen:
Die ProSieben-Verkaufsshow "Meine Quelle" muss Werbesendung klar kennzeichnen. Eine Einblendung "Quelle-Promotion" reicht nicht, so der MABB.
Quelle und kompletter Text (Satundkabel, 03.06.2008)
RTL klagt gegen Medienhüter. RTL soll von der NLM zu einem Bußgeld verdonnert werden, weil Dieter "Ich-habe-Ahnung-von-Musik" Bohlen die Teilnehmer bei DSDS zu sehr beschimpft haben soll, was der Kommission für Jugendmedienschutz nicht passt.
Quelle und kompletter Text (Satundkabel, 03.06.2008)
Immerhin handeln die LMAen - für ihre Verhältnisse sogar einigermaßen zügig. Beim Thema "Schleichwerbung" sind sie sozusagen ein gebranntes Kind und beim Jugendschutz halten sie gerne ihre Schilder hoch. Spätestens, wenn man sie darauf aufmerksam macht, wie vor einigen Wochen bei der "Erotik"-Werbung im Videotext.
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Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Callpassive
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