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"Eine Diskussion über Menschenwürde halten wir für völlig überzogen und unangebracht. Menschenwürde wird an zu vielen Orten der Welt missachtet, aber sicher nicht in der TV Sendung ?DSDS? oder im Programm von RTL", sagte Sendersprecherin Anke Eickmeyer am Freitag auf Nachfrage des Medienmagazins DWDL.de.
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Zunächst einmal prüft die KJM, ob handfeste medienrechtliche Verstöße vorliegen. Alles was sich abseits dessen bewegt ist eine Diskussion, die so alt ist wie das Privatfernsehen selbst. Es ist die Frage danach, in wie weit man von einem Fernsehsender als Wirtschaftsunternehmen erwarten kann, darf oder muss, dass er seine im realen Leben zurechnungsfähigen Protagonisten vor sich selber schützt - und nicht vor Dieter Bohlen.
Da kann ich nur sagen: Gutes Fazit, DWDL!
Es bleibt (mal wieder) die Frage: Wer schützt wann die Fernsehzuschauer vor den Wirtschaftsunternehmen mit dem Namen "Call-In"?
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Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Callpassive
Mal ein sehr interessanter Bericht über die Geldmaschine DSDS auf Welt.de
WELT.de
« Welt.de » hat Folgendes geschrieben:
Etwa 25 Millionen Menschen greifen pro Staffel zum Hörer. Bei 49 Cent pro Anruf macht das 12,25 Millionen Euro.
Wie die da auf 49 Cent kommen weiß ich nicht,... erschüttert aber trotzdem irgendwo und ich hoffe auch die meinen 25 Millionen Anrufe und nicht Menschen!
Wie die da auf 49 Cent kommen weiß ich nicht,... erschüttert aber trotzdem irgendwo und ich hoffe auch die meinen 25 Millionen Anrufe und nicht Menschen!
Zu 1) Seit der Mehrwertsteuererhöhung ist gerade mal etwas über ein Jahr vergangen... man kann ja nicht erwarten, dass ein Journalist alles so schnell recherchiert
Zu 2) Die Angabe in Personenanzahl ist allgemein üblich.
Die Anzahl der Mehrfachanrufer ist für das Ergebnis insofern unwichtig, als dass es nichts an der quantitaven Aussage zum Umsatz ändert.
So wird auch bei Statistiken zur Besucherzahl von Freizeitparks, irgendwelchen Messen oder Rockkonzerten gerne mal der "Mehrfachtäter" vernachlässigt.
Viel schlimmer ist es bei solchen Nummern, dass sich die Anruferzahl eben auf eher wenige Anrufer verteilt.
Schätzen wir mal 1 Millionen Anrufer, macht für jeden eben nur 12,50 ? höhere Telefonrechnung.
Wobei: Selbst eine Millionen verschiedene Anrufer halte ich für nahezu ausgeschlossen.
P.S.: Jaaa, die Antwort kanntest du selbst sowieso, hatte aber Langeweile bei soviel gesendetem Nix von M? derzeit.
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: sauerwerder
Bei seinem letzten Auftritt bei JBK behauptet Bohlen, er habe jetzt schon insgesamt fast 15000 Leute bei DSDS gesehen. Ja, ich habe auch schon was von dieser vorauswahl gehört, aber das widerspricht dem irgendwie.
In irgendeiner Folge habe ich auch was davon gehört, dass es wohl ein Casting gebe und außerdem immer auch ein "offenes Casting wo jeder hingehen kann".
Möglicherweise wird bei letzterem keine Vorauswahl getroffen.
Jemanden vor sich selbst "schützen"? warum denn? Das Mädchen mit der hohen Stimme und den Apfelringen verdient heute noch Geld damit und nach dem, was Dieter Bohlen bei JBK gesagt hat, hat dieser Mario T. (der mit den Joda-Ohren ) mitlerweile sogar einen eigenen Manager.
Unterm Strich sehe ich, dass es so ziemlich allen Leuten nach ihren 5 Minuten Berühmtheit besser oder zumindest genauso gut geht, wie vorher.
Kennt ihr noch irgendwelche Leute, die bei der ersten Staffel dabei waren und sich zum Affen gemacht haben? Ich auch nicht. Diese Leute werden in spätestens 2 Jahren völlig vergessen sein, wenn sie nichts "dagegen" tun, von daher sehe ich da auch kein Problem drin.
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Ollowayne
Das Fazit des Welt-Artikels ist, dass DSDS ist eine rein gewinnorientierte Sendung ist - es ist eine Inszenierung und von vorne bis hinten durchgeplant. Es ist egal, wer gewinnt. Der größte Gewinner ist RTL, der das Konzept durch Cross-Promotion, DSDS-Verkaufsartikel, hohe Werbeeinnahmen und den Anrufen perfekt vermarktet.
Für eine erfolgreiche Show braucht man große Emotionen, also Freude, Trauer oder Verzweiflung. Dazu hat man die Kandidaten, die allerdings glauben, ihnen würde eine große Karriere bevorstehen. Neben den Kandidaten, die zumindest theoretisch eine Chance haben, gibt es dann noch die, die sich lächerlich machen. Damit ist der Emotions-Cocktail fertig gemixt: Die Zuschauer hoffen mit den Talentierten und lachen über die Verlierer. Wie die Verlierer sich fühlen, ist RTL so was von egal.
Aber es gibt immer wieder Kritik.
« Satundkabel vom 17.02.2008 » hat Folgendes geschrieben:
Medienhüter: Piepton bei RTL-Show "DSDS" für derbe Sprüche reicht nicht
(pk) Dem Chef der Bayerischen Landesmedienanstalt, Wolf-Dieter Ring, reichen die Bemühungen von RTL nicht aus, die derben Sprüche von Juror Dieter Bohlen bei der Casting-Show "Deutschland sucht den Superstar" abzumildern.
"Ich glaube nicht, dass das Grundsatzproblem gelöst ist, wenn lediglich besonders kräftige Aussagen von Bohlen mit einem Piepton überlegt werden", sagte Ring dem Online-Ableger des Magazins "Der Spiegel" am Samstag. Denn wenn die Verantwortung für den Zusammenbruch eines 17-Jährigen dem Vater in die Schuhe geschoben werde, dann finde er das "verlogen und scheinheilig". RTL suche schließlich aus einer Fülle von Bildmaterial die Kandidaten aus, die im Fernsehen gezeigt würden. Eltern könnten die negativen Folgen der Medienpräsenz ihrer Kinder oft nicht abschätzen, sagte Ring.
"Was bei 'Deutschland sucht den Superstar' gezeigt wird, ist eine brutale Selektion von Bewerbern, die außerhalb von RTL im Alltag völlig unüblich ist und der Entwicklung junger Zuschauer schaden kann", kritisierte der Medienwächter, der auch Vorsitzender der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) ist. Das Format sei nicht zum ersten Mal Gegenstand einer Prüfung durch die KJM. "Dass die Sendung sensibler geschnitten wird, kann ich auch nicht erkennen. RTL hatte zu einem früheren Zeitpunkt angekündigt, mit visuellen Kommentierungen sparsamer umzugehen. Trotzdem wackelt auch in dieser Staffel das Fernsehbild, wenn eine etwas fülligere Dame den Raum betritt", erklärte Ring.
Der Privatsender hatte in der vergangenen Woche angekündigt, das Sendekonzept leicht zu überarbeiten, um der zuletzt massiven Kritik Herr zu werden. Wiederholungen am Nachmittag würden anders geschnitten oder mit einem Piepton überblendet, hieß es (SAT+KABEL berichtete).
Der gute Wolf-Dieter Ring hat das Problem erkannt, was ja auch nicht allzu schwierig ist. Jetzt warten wir mal ab, ob die bayrische LMA tatsächlich gegen die finanziellen Interessen von RTL und zu Gunsten der blossgestellten Kandidaten Maßnahmen ergreift.
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Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Callpassive
Ne, der größte Gewinner ist Bertelsmann und denen gehört RTL noch nicht so ganz...
« Callpassive » hat Folgendes geschrieben:
...gegen die finanziellen Interessen von RTL und zu Gunsten der blossgestellten Kandidaten Maßnahmen ergreift.
Also wenn ich es richtig gelesen habe, ist die Höchststrafe die man verhängen kann ein Bußgeld in Höhe von 500.000 Euro. In Anbetracht des WETL- Artikel sind das Peanuts, also...
Auch wenn die maximal 500.000 EUR nicht direkt den Bankrott für RTL bedeutet , hätten sie eine Rüge am Hals. In diesem Fall hätte eine LMA tatsächlich im Sinne des Verbrauchers bzw. der Teilnehmer von DSDS gehandelt. Der allwissende Dieter müsste seinen aggressiven Stil zurückfahren und die Sendung würde dadurch etwas an Attraktivität verlieren.
Also: Immerhin. Soweit ich mich erinnere, war auch hier wieder ein kleiner Denkanstoß von den Medien nötig, damit die bayrische LMA tätig wird. Aber wenn die LMA ihre Forderung hart durchziehen, wäre das doch schon mal ein Schritt in die richige Richtung.
Um CI können sie sich dann anschließend kümmern.
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Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Callpassive
@callpassive
Ja, aber wir wissen doch was nach einer Rüge passiert! In diesem Fall, falls es überhaupt dazu kommt, bezahlt RTL die 500.000 Euro und entschuldigt sich und sagt sie machen es dann beim nächsten Mal besser. Irgendwie würde mir das bekannt vorkommen!
EDIT: So lange die Sender (alle privaten) genug Profit machen, so lange werden sie an und über die Grenzen gehen...
Die BLM bzw. die KJM müsste RTL schon klare Grenzen aufzeigen, was bei DSDS geht und was nicht. Wenn RTL jedes Mal bei Verstoß gegen diese Grenzen ein Bußgeld zahlen muss, wird es auch für RTL unangenehm. Du hast natürlich Recht, dass bisher die LMAen/KJM immer nur den Finger gehoben haben und im nächsten Jahr ging's von vorne los. Nur machen sie sich mit ihrem erhoben Finger irgendwann selber lächerlich und gerade jetzt ist der öffentliche Druck vorhanden, so dass die BLM/KJM vielleicht doch mal ihre Drohungen vollzieht.
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
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Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Callpassive
Denken-Sie-Einfach Grünes Mitglied Alter: 32 Geschlecht: Beiträge: 1242
Verfasst am: Dienstag, 19.02.2008, 18:25 Titel:
Warum nicht auch mal für 9Live und Co.? Die Landesmedienanstalten wollen 100.000 Euro Bußgeld von RTL wegen Verstößen gegen den Jugendschutz.
« DWDL.de » hat Folgendes geschrieben:
In den Casting-sendungen am 26.1., 27.1., 2.2. und 3.2. sei aufgrund der Inszenierung durch RTL eine Entwicklungsbeeinträchtigung von Kindern unter 12 Jahren riskiert worden. Neben dem "herabwertenden Verhalten der Jury" kritisierte die KJM insbesondere auch die redaktionelle Gestaltung der Casting-Auftritte durch RTL. [...]
Aufgrund der wiederholten Verstöße hat die KJM nun ein Ordnungswidrigkeiten-Verfahren eingeleitet. Ein Bußgeld in Höhe von 100.000 Euro sieht die KJM als angemessen an, die abschließende Festlegung könne aber erst nach einer gesetzlich vorgeschriebenen Anhörung erfolgen.
Würden sich die Landesmedienanstalten doch auch mal so konsequent gegen die Verstöße ihrer eigenen Gewinnspielregeln einsetzen. Aber nein, ein Video mit Alida Lauenstein wurde ja "plausibel" erklärt...
Na also, geht doch. Aber, wie immer, dauert es ewig bis die KJM/BLM sich bewegt und (ebenfalls wie immer) braucht sie Druck von den Medien.
Es ist nicht so, dass die KJM grundsätzlich etwas gegen die Methoden bei DSDS hätte. Nein, es geht nur um die Wiederholung im Nachmittagsprogramm:
« DWDL » hat Folgendes geschrieben:
Problematisch sind aus Jugendschutzsicht lediglich die Wiederholungen von "DSDS" im Nachmittagsprogramm, wenn also auch von Zuschauern unter 12 Jahren ausgegangen werden muss. Zwar hatte RTL nach eigenen Angaben in dieser Staffel hier bereits eine entschärfte Version von "DSDS" gezeigt, doch den Jugendschützern ging das offensichtlich nicht weit genug.
Die Begründung bezieht sich auf den Schutz von Kindern. Auch wenn die KJM sich kritisch zum Gesamtkonzept von DSDS äußert, für die Abendsendungen bleibt alles beim alten.
Wenn die zuständigen Behörden wirklich Interesse an der Würde der Teilnehmer bei DSDS hätte, hätte sie durchaus auch mit §41 des Rundfunkstaatsvertrages (RStV) argumentieren können:
« § 41 Programmgrundsätze des RStV » hat Folgendes geschrieben:
(1) Für die Rundfunkprogramme gilt die verfassungsmäßige Ordnung. Die Rundfunkprogramme haben die Würde des Menschen sowie die sittlichen, religiösen und weltanschaulichen Überzeugungen anderer zu achten. [...] Die Vorschriften der allgemeinen Gesetze und die gesetzlichen Bestimmungen zum Schutz der persönlichen Ehre sind einzuhalten.
Quelle: Rundfunkstaatsvertrag
Ich nehme mal an, dies ginge den Damen und Herren der LMAen/KJM dann doch zu weit. Denn in diesem Fall wäre das gesamte Konzept von DSDS in Frage gestellt. Will man das?
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Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Callpassive
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