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Verfasst am: Freitag, 21.11.2008, 02:01 Titel:
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Ach so. Wir haben sogar vom selben Server zitiert, sehe ich gerade.
Dass es so fürchterlich klingt für einen, liegt aber wohl an der Gewohnheit. Ganz schlimm ist für mich immer die neumodische Masche mit den "weil"-Sätzen. Das hatte mal mit dem Kabarettisten Hildebrandt angefangen (zumindest publikumswirksam) und heute redet eine zumindest gefühlte Mehrheit falsch so. (Weil das klingt so sehr nach Hildebrandt.) |
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Verfasst am: Freitag, 21.11.2008, 10:58 Titel:
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Eigentlich schriebe man es dann ja auch so...
Weil: Das klingt so sehr nach Hildebrandt ;o)
Ich bin nur verantwortlich für das, was ich schreibe - nicht für das, was ihr versteht! |
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Verfasst am: Freitag, 21.11.2008, 13:32 Titel:
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Ja, diese Krücke könnte man sich als Rettung dahindenken. Wird aber so - mit Stimmanhebung und Pause - auch nicht gesprochen. Und geschrieben auch nicht. Fehlt jetzt nur noch die Verdrehung mit dem "denn", denn das gar nicht mehr nach Hildebrandt klingt. |
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Verfasst am: Sonntag, 23.11.2008, 16:10 Titel:
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« eckberk » hat Folgendes geschrieben:
Dh: "geschalten" wird seit knapp 500 Jahren nicht mehr gesagt/geschrieben.
Darf ich mal etwas Klugschreiben? Ich bin zwar neu hier und das ist wohl kein guter Einstand, aber wenn es um die Linguistik geht, sorge ich gerne für Klar- und Korrektheit. Aber glaubt mir, sonst bin ich ganz umgänglich und erträglich.
Die Gbr. Grimm und der Duden beziehen sich [in diesem Fall] allgemein auf die sog. Hochsprache. Die Hoch- oder Standardsprachen sind allesamt eigtenlich für die schriftliche Kommunikation erdacht worden - die deutsche ursprünglich für Lutters Bibel. Das was wir ugs. als "Dialekte" bezeichnen, heißt in der Linguistik "Lokalsprache" oder "Dialektkontinuum". Bsp.: Bairisch und Alemannisch sind Dialektkontinua, Wienerisch und Zürichdeutsch sind Dialekte. Da sich unsere Dialekte in Dialektkontinua natürlich gebildet haben, nämlich aus dem Mhdt. sind nicht mit der "künstlichen" Hochsprache zu vergleichen, auch wenn sich beide gegenseitig beeinflussen. In vielen bairischen und alemannischen Dialekten haben sich Formen wie "geschalten" aus dem Mhdt. erhalten und waren nie wirklich außer Gebrauch. Deshalb kommen sie Menschen von bairischer/alemannischer Muttersprache auch nicht seltsam vor. Es gibt aber in einigen bairischen Dialekten alternative Formen auf -dt (Laut wie in Stadt).
Das Perfekt für das obige Beispiel "schalten" kann in einigen Regionen im bairischen Sprachraum (Bayern, Österreich außer Vorarlberg, Südtirol und dem schweiz. Münstertal) also sowohl "gschaltn / gschajtn als auch "gschajdt" heißen. Je nach Region kommt je eine oder beide Varianten vor.
Natürlich will ich hier keinesfalls den sprachlichen Verfall bei Sch.h.9 rechtfertigen, aber doch für unsere deutschen Sprachen eintreten. |
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Verfasst am: Sonntag, 23.11.2008, 19:25 Titel:
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Hi, alpha,
ja, das ist natürlich eine endlose Sache...
Man kann (und sollte) natürlich alles, was tatsächlich gesprochen wird, als solches "tolerieren": Sprach-Polizei ist absurd.
Auf der anderen Seite gibt es aus gutem (?) Grund in der Schule nach wie vor Diktate. U.a. deshalb, weil Kinder, die keinen Brief und kein Bewerbungsschreiben in "Hochsprache" schreiben können, sofort schlechte Startchancen ins Leben haben.
Die wahre Sprachkompetenz besteht doch darin, dass man seine Sprache flexibel dem Anlass anpassen kann. Dh: beim Bewerbungsgespräch, beim Vortrag usw spricht man anders als auf dem Rummel oder beim Betriebsfest, und umgekehrt. Und letztlich sollten die "Sprachen" (Dialekte) auch nicht zuuuu weit auseinanderdriften, weil sonst Kommunikation im Land am Ende unmöglich wird.
Abgesehen davon: ich wollte die Form "geschalten" ja auch nicht verteufeln, sondern eher meiner Verwunderung Ausdruck verleihen über einen Sender, dessen "Geschäftsmodell" zu einem großen Teil auf Spielereien mit der dt. Sprache basiert.
« alpha1936 » hat Folgendes geschrieben:
(...) Die Gbr. Grimm und der Duden (...)
Nur noch eine nebensächliche Anm.: die "Gebrüder" waren bei uns immer nur Geschäftsleute (Gbr. Müller, Kohlenhändler usw.), während die Grimms immer als die "Brüder Grimm" bezeichnet wurden/bezeichnet werden durften und sich selbst als "Brüder Grimm" bezeichnet haben.. Deshalb gibt's in vielen dt. Städten auch eine "Brüder-Grimm-Allee", aber keine einzige "Gebrüder-Grimm-Allee", soviel ich weiß.. Aber ich werd's im Grimm'schen Wörterbuch nochmal nachschauen..
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EDIT: nachgeschaut, offenbar geht beides:
"da sprach Abram zu Lot, lieber, lasz nicht Zank sein zwischen mir und dir .. denn wir sind Gebrüder." LUTHER 1 Mos. 13, 8;
vgl. andererseits: Brüder Grimm-Museum in Kassel, Brüder Grimm-Haus in Steinau an der Straße, Brüder Grimm-Nationaldenkmal (Hanau, von 1896)
Goethe benutzt beide Formen:
"die Gebrüder (Stolberg) kamen an." (GOETHE 48, 91),
aber "Gedichte der Brüder Stolberg" (Lpz. 1771)
....da waren unsere Lehrer offenbar päpstlicher als der Papst...
"37 Prozent aller Männer täuschen beim Onanieren den Orgasmus nur vor"
(Schlagzeile einer englischen Boulevard-Zeitung)
"Hallöchen! Wer ist denn am Telefönchen??"
(FDW Löbling)
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Verfasst am: Sonntag, 23.11.2008, 19:57 Titel:
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Mit den Brüdern Grimm hast du recht, die Form "Brüder" wird in der Litteratur bevorzugt. Ich wollte es nur nicht ausschreiben, mit der Aussicht, dass gleich der Linguistikschwall aus mir herausbricht
Ã…is, wÃ¥s i dÃ¥u herin schraib gibd - sowaid ned anders oogem - mai persönliche Mainung wieda. |
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Verfasst am: Sonntag, 01.03.2009, 09:33 Titel:
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Auch im 9Live-Teletext auf Seite 355, wo die Lösungen gezeigt werden, ist man nicht in der Lage, grammatikalisch richtig zu schreiben:
Z.B.: Nennen Sie ein Tier, dass auf E endet. |
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Verfasst am: Montag, 02.03.2009, 02:00 Titel:
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Mit ein wenig Verspätung trage ich der Vollständigkeit halber dann auch mal ein Zitat von Norman Magolei ein, welches er am 27. Februar während einer Durchstellpause beim Kabel 1 Nightquiz losgelassen hat:
"Das nächste Spiel wird nicht mit sieben Leitungen gestarten, nur damit ihr es wisst."
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