cyberhog CITV.NL Moderator Alter: 34 Geschlecht: Beiträge: 6803 Wohnort: Brühl
Verfasst am: Donnerstag, 05.03.2020, 11:53 Titel:
« 2_Ekelpakete_für_Sie! » hat Folgendes geschrieben:
Das Format "Big Brother" ist mir auch so was von egal und es ist sicherlich kein Zufall, dass es mittlerweile auf den ewigen Loser-Sender Sat.1 verlagert wurde - es ist inzwischen 20 Jahre her, dass "Big Brother" Gesprächsthema im Alltag war. Mittlerweile interessiert dieses Format keinen Menschen mehr.
Das ist vollkommen richtig. Allerdings glaube ich nicht, dass das nur am Format der Sendung liegt. Ich glaube eher, dass der Grund in der extremen Veränderung der deutschen Fernsehlandschaft zu suchen ist. Im Jahr 2000 ging es den Sendern noch nicht so extrem darum, für wenig Geld einen Sendeplatz zu füllen. Folglich haben Sendungen wie "Big Brother" damals noch für Kontroversen gesorgt. (Ich kann mich daran erinnern, dass der Fernsehkritiker Holger Kreymeier zu diesem Thema damals bei Jürgen Domian angerufen hat.) Heutzutage gibt es kaum noch Sendungen, die für Diskussionen sorgen, was wohl auch daran liegt, dass das Fernsehen mit den Jahren zu einer Art Freakshow verkommen ist, die dafür gesorgt hat, dass die Zuschauer mittlerweile abgestumpft oder gänzlich verschwunden sind.
Im Jahr 2000 war RTL II der Anime-Sender schlechthin. Fans von "Pokémon", "Sailor Moon", "Yu-Gi-Oh!", "Digimon" oder "Die tollen Fußballstars" wurden rund um die Uhr bestens bedient. Trotzdem wurden alle aufgezählten Sendungen von besorgten Eltern kritisiert, weil sie ihre Kinder angeblich verblöden würden. Zugegeben, der pädagogische Gehalt dieser Sendungen war alles andere als hoch, aber wenn man sich mal anschaut, was für Formate heute auf RTL II laufen, wird man vollkommen automatisch zum Nostalgiker. Heute liegt der einzige Sinn dieses Senders darin, Leute vorzuführen, die es im Leben sowieso schon schwer genug haben. Die werden vorzugsweise vor Jobcentern aufgegabelt und dürfen dann für 100 € in Geschichten mitspielen, die nicht einmal im Ansatz eine Daseinsberechtigung haben und fast immer aus pöbelnden Intelligenzallergikern bestehen, die sich zu den dämlichsten Dingen hinreißen lassen.
Alle Welt schimpft immer auf RTL, wenn es um Sendungen dieser Art geht. Und zwar so sehr, dass man fast vergessen könnte, dass auch SAT.1, VOX, ProSieben oder RTL II wahre Meister sind, wenn es um menschenverachtende Formate geht, deren einziger Nutzen es ist, sich über die dort gezeigten Menschen lustig machen zu können. Oder besteht der Sinn hinter "The Biggest Loser" wirklich darin, dicken Menschen beim Abspecken zuzuschauen? Netter Nebeneffekt: Sogar die asozialsten Zuschauer und Zuschauerinnen können sich über die vorgeführten Menschen erheben. Frei nach dem Motto: "Ich bin zwar blöd, aber zum Glück nicht so blöd wie die Leute im Fernsehen, die ihr Glied in Obstkörbe stecken oder in den Müllcontainer springen, um einen bereits entsorgten Schokoladenkuchen aufzuessen."
Lange Rede, kurzer Sinn: Dass "Big Brother" heutzutage keine Sau mehr interessiert, liegt wahrscheinlich nicht nur am Format der Sendung, sondern auch an der unglaublichen Fülle von asozialen Sendungen, die dafür sorgt, das einstige Kontroversen mittlerweile in der Masse untergehen. Allerdings hat "Big Brother" einen Minuspunkt auf Lebenszeit, da wir seitdem einen moralallergischen Rüpel wie Jürgen Milski an der Backe haben.
Im zweiten verlinkten Artikel ist mir der folgende Absatz ins Auge gefallen:
Zitat:
Kein Witz: Wer Bock hat, mit dem Ex-Big-Brother-Star zu wandern, Fahrrad zu fahren oder Fallschirm zu springen, kann ihn buchen. Das hat der Sänger auf Instagram gepostet: „Ich freue mich schon riesig drauf! Am 31.06. um 19 Uhr geht meine neue Internetseite www.jmtours.de online. Am 15.05. öffnet wieder die Grenze nach Österreich, was heißt, dass es ab 16.06. endlich losgeht.“ [Anm. d. Red.: Milski meint als Startdatum der Webseite vermutlich den 31. Mai; dafür öffnen die Grenzen nach Österreich erst am 15. Juni]
Spontan möchte ich die Anmerkung der Redaktion anzweifeln. Denn wenn der 31. Juni von einem Call-In-Moderator erwähnt wird, könnte er auch durchaus so gemeint sein. Schließlich hat man bei 9Live und Kabel 1 entsprechende Erfahrungen gesammelt.
Doch wer einen Tag mit ihm verbringen will, muss tief in die Tasche greifen. "Der Preis liegt noch unter dem eines guten Handwerkers", rechtfertigt der Sänger die Kosten, "nämlich bei 135 Euro pro Stunde inklusive Abholung und Retour zum Flughafen oder Bahnhof von mir persönlich!" Bei einer Tagestour von rund sechs Stunden können für eine Person schon mal 800 Euro anfallen, bei zwei Personen 1.200 Euro. Hinzu kommt, dass die einzelnen Aktivitäten noch einmal extra abgerechnet werden. Je nach Bedarf der Kunden.
Dieser Moment, wenn man sich über die Verwunderung der Fans wundern muss. Ist Jürgens Geldsucht denn immer noch nicht zu seinen Anhängern durchgedrungen?
Eigentlich unglaublich, dass es überhaupt Menschen gibt die Geld bezahlen, um mit diesem Ballermann-Schreihals privat etwas zu unternehmen.
Gestern in der Sendung "Prominent" auf Vox gab es sogar einen Beitrag, in dem die erste Unternehmung dieser Art mit der Kamera begleitet wurde (siehe hier)
"Was ich absolut nicht mag, Menschen die beurteilen und verurteilen. Es steht nicht in unserer Macht Richter zu spielen. Schon gar nicht unter Kollegen! Das ist nicht nur respektlos, sondern auch auf Deutsch 'Kollegenschwein'!"
Solche Aussagen werden heute schon als "harte Worte" bezeichnet?
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