Rückschlag für interaktive TV-Fernbedienung "Betty" - Swisscom stellt Betrieb ein
(pk) Die Betty TV AG, Hersteller der gleichnamigen Fernbedienung, muss einen empfindlichen Rückschlag hinnehmen: Der Telekommunikationskonzern Swisscom stellt seine Aktivitäten in der Schweiz ein.
Der Geschäftsbetrieb werde von der schweizerischen auf die deutsche Aktiengesellschaft am 30. November übergeben, teilte Swisscom am Freitag mit. Betroffen von der Maßnahme sind 35 Mitarbeiter, die ihre Arbeitsplätze verlieren aber mit einem Sozialplan abgefunden werden sollen. Eine entsprechende Vereinbarung sei mit den Gewerkschaften getroffen worden, hieß es.
Grund für den Ausstieg war der unter den Erwartungen liegende Geschäftsverlauf von Betty-TV. Das deutsche Unternehmen könne die Betreuung der Schweizer Kunden in die bestehende Organisation integrieren, so dass Bestandskunden den Service weiterhin nutzen können. Unklar ist noch, was mit dem deutschen Ableger passiert. Swisscom hatte die Betty Holding AG im vergangenen Jahr übernommen. Das Unternehmen mit Sitz in Zürich führt die Tochtergesellschaften der Betty TV-Gruppe in der Schweiz und in Deutschland mit insgesamt rund 50 Mitarbeitern. Man prüfe "verschiedene strategische Optionen", hieß es nur.
Über eine mit der Telefonleitung verbundene Modem-Einheit ermöglicht die knapp 40 Euro teure Fernbedienung interaktive Aktionen mit dem gerade eingeschalteten Fernsehsender - etwa Spiele, Abstimmungen oder die Teilnahme an Gewinnspielen. Kostenpflichtige "Premium"-Dienste lassen sich dabei über einen integrierten Geldchip abrechnen. In Deutschland strahlen unter anderem ProSiebenSat.1, RTL und Tele5 entsprechende Dienste auf. Herzstück des Modells ist eine Fernbedienung mit Display, auf dem die Aktionen zum laufenden Programm dargestellt werden. Neben dem Gerät selbst gehören auch ein SCART- sowie Telefon-Adapter zum Set. Rund 100.000 Geräte will die Betty TV AG abgesetzt haben.
Quelle:
Satundkabel