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Kartellamt: Bußgelder gegen ProSiebenSat.1 und RTL
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  Callpassive
CITV.NL Moderator


Geschlecht: Geschlecht:männlich
Beiträge: 2498
Wohnort: Ruhrgebiet
BeitragVerfasst am: Freitag, 05.10.2007, 11:57 
Titel:  Kartellamt: Bußgelder gegen ProSiebenSat.1 und RTL
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« Satundkabel vom 05.10.2007 » hat Folgendes geschrieben:
Bußgelder: ProSiebenSat.1 und RTL zahlen 216 Millionen Euro Strafe

(pk) Die beiden größten deutschen Fernsehkonzerne ProSiebenSat.1 und RTL zahlen insgesamt 216 Millionen Euro Bußgelder im Zusammenhang mit möglicherweise unzulässig gewährten Rabatten bei der Fernsehwerbung.

Der Münchner Fernsehkonzern führt 120 Millionen Euro Bußgeld ab, der Kölner Rivale 96 Millionen Euro, hieß es in Mitteilungen der Unternehmen am Freitag. Im Gegenzug stelle das Bundeskartellamt das Verfahren gegen die Gruppen und ihre Vermarktungsgesellschaften ein. Das bemängelte Rabattsystem werde umgestellt, hieß es. Bei der Bemessung des Bußgeldes haben die Wettbewerbshüter erstmalig neue Leitlinien angewandt. Diese haben nach Einschätzung der TV-Konzerne zu einer erheblichen Erhöhung der Strafe im Vergleich zu Kartellrechtsfällen nach altem Recht geführt. Das Verfahren war Teil einer industrieweiten Untersuchung gegen Werbezeitenvermarkter und Mediaagenturen in Deutschland.

Das Bundeskartellamt hatte am 19. Juni die Werbezeitenvermarkter SevenOneMedia (ProSiebenSat.1) und IP Deutschland (RTL) durchsuchen lassen und dabei einen Verdacht auf Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung sowie wettbewerbsbeschränkende Absprachen bei der Vermarktung von Fernsehwerbung geprüft (SAT+KABEL berichtete). Die Untersuchung bezog sich auch auf Rabattverträge, die es zwischen den beiden marktbeherrschenden TV-Vermarktern und den Mediaagenturen gibt. Die Kartellwächter sahen dabei die Gefahr, dass der Markt für kleinere Sender wie Das Vierte oder Dmax abgeschottet wird.

Die Zahlung wurde nach Angaben von ProSiebenSat.1 geleistet, um eine langwierige gerichtliche Auseinandersetzung und nachteilige Auswirkungen auf die Geschäftsaktivitäten zu vermeiden. Man gehe davon aus, dass sie auch mit einem neuen Modell die Unternehmensziele erreichen lassen. Das Unternehmen setzte im vergangenen Jahr knapp zwei Milliarden Euro Werbegelder um. "Wir brauchen Planungssicherheit für alle Beteiligten. Sowohl Kunden und Agenturen als auch die durch uns vermarkteten Medien müssen sich auf die Vereinbarungen, die für 2008 geschlossen werden, verlassen können", sagte auch IP-Chef Martin Krapf am Vormittag. Einen jahrelangen Rechtsstreit und die damit verbundenen Unsicherheiten habe man sich nicht leisten wollen. Die neue Angebotsstruktur soll in den nächsten Wochen vorgestellt werden.

Kleinere Sender hoffen indes, von der aktuellen Entwicklung zu profitieren: "Das Rabattierungssystem sollte nicht so sein, dass wir automatisch aus dem Markt rausgekickt werden. Es gibt viele Werbekunden, die auch gerne einmal bei kleineren Sendern Werbung schalten würden. Aber die kommen nicht raus aus ihren Verträgen oder sie würden viel Geld verlieren", hatte der "Tagesspiegel" Ende Juli einen nicht genannten Insider zitiert (SAT+KABEL berichtete).

TV-Werbespots werden in Deutschland nicht über die Unternehmen direkt bei den Fernsehsendern gebucht, sondern über darauf spezialisierte Mediaagenturen. Gehen größere Teile eines Budgets an einen Vermarkter, werden vertraglich zugesicherte Rabatte gewährt.

Quelle: Satundkabel




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  DerFriese
CITV.NL Moderator


Geschlecht: Geschlecht:männlich
Beiträge: 3179
BeitragVerfasst am: Freitag, 05.10.2007, 13:34 
Titel:
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ach du schreck...
da geht aber auch nicht.... in einer großstadt ....einfach rabatte bei bestimmten werbepartnern geben.... in einer großstadt ....
lieber die leute um ihr hab und gut bringen und per telefon abzocken.... das geht in einer großstadt .... Shocked

das heisst im übrigen, dass man das minus mit durchstellpausen locker wieder hereinholen kann.... Wink

im übrigen frage ich mich, wieso das bundeskartellamt der schläfrigen lma so in die parade fahren konnte, hatte man doch dort mal wieder nichts gesehen, gehört oder gesagt.... Confused Exclamation

gruß
der friese
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  slang
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Beiträge: 2282
BeitragVerfasst am: Freitag, 05.10.2007, 16:10 
Titel:
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Na ja gut, die LMA hat glaube ich nun mal gar nichts mit den Werbezeitenvermarkter zu tun, die ja eigentlich den Kartellverstoß verursacht haben. Die haben ja auch keine Zeit dafür, die müssen sich doch die ganzen harten Pornos im Free-TV anschauen und Dinge zensieren, die heutzutage wahrscheinlich schon fast jeder 14-Jährige macht oder gesehen hat...

Aber so ganz verstehe ich das auch nicht. Da werden Rabatte gegeben und somit angeblich Wettbewerbsvorteile geschaffen? Hmmm,.. so viel ich weiß gibt es kein Rabattgesetz mehr in Deutschland, soll heißen ich kann im Endeffekt, nur nach kleine gewissen Richtlinien, jedem Kunden Rabatt geben wann ich will!

Aber was soll man schon von den komischen Behörden halten...




Vielen Dank fürs Lesen.
Lars


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  Speculatius
CITV.NL Moderator

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Beiträge: 4845
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BeitragVerfasst am: Freitag, 05.10.2007, 16:53 
Titel:
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« slang » hat Folgendes geschrieben:
Da werden Rabatte gegeben und somit angeblich Wettbewerbsvorteile geschaffen?

Natürlich werden dadurch Wettbewerbsvorteile geschaffen, und zwar deshalb (und deshalb ist auch das Bundeskartellamt zuständig), weil es zwischen den Vermarktern der Werbezeiten bei den Sendern der Pro7-Sat1-Gruppe (SevenOneMedia) und der RTL-Gruppe (IP-Deutschland) Absprachen über die zu gewährenden Rabatte gegeben haben soll.

Der Wettbewerbsvorteil entsteht dadurch, dass diese Rabatte sozusagen nur "exclusiv" gewährt wurden, also nur dann, wenn die Werbung bei diesen beiden Firmen gebucht wurde. Dadurch kommen Sender, die den genannten Gruppen nicht angehören, natürlich nicht in den Genuss der Buchung von Werbezeit durch die an SevenOneMedia und IP gebundenen Firmen.

Die "Riesen" sind aber natürlich unschuldig, aber um einem Rechtsstreit aus dem Wege zu gehen, zahlen sie mal eben so locker 216 Millionen. Die Call-in-Anrufer werden es wohl wieder 'reinbringen, zumindest bei SevenOneMedia.



Das Wort "Würde" kennen manche Menschen nur noch als Konjunktiv II in dem Satz: "Für Geld würde ich alles machen."
Der Inhalt meiner Beiträge spiegelt meine persönliche Meinung sowie meine persönlichen Eindrücke und Wahrnehmungen wider. Wenn nicht ausdrücklich erwähnt, handelt es sich nicht um beweiskräftige Tatsachen.
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  slang
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Alter: 43

Beiträge: 2282
BeitragVerfasst am: Freitag, 05.10.2007, 18:35 
Titel:
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« Speculatius » hat Folgendes geschrieben:
...weil es zwischen den Vermarktern der Werbezeiten bei den Sendern der Pro7-Sat1-Gruppe (SevenOneMedia) und der RTL-Gruppe (IP-Deutschland) Absprachen über die zu gewährenden Rabatte gegeben haben soll.

Ach so, dass muss ich überlesen haben. Embarassed Hatte gedacht die genannten Vermarkter der Sender hätten wiederrum Rabatte an die Agenturen der Kunden gegeben, immerhin hat man doch die Büros der Vermarkter durchsucht und nicht die der Sender an sich.

Aber im Prinzip machen die mehr oder weniger eh das was sie wollen, also wie im Call-In Geschäft. Cool
Und die Absprachen der Ölkonzerne interessieren ja auch niemanden, aber das führt jetzt zu weit... Confused



Vielen Dank fürs Lesen.
Lars


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  GlowingHeart
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Beiträge: 7103
BeitragVerfasst am: Freitag, 05.10.2007, 20:38 
Titel: Re: Kartellamt: Bußgelder gegen ProSiebenSat.1 und RTL
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« Callpassive » hat Folgendes geschrieben:
« Satundkabel vom 05.10.2007 » hat Folgendes geschrieben:
Bußgelder: ProSiebenSat.1 und RTL zahlen 216 Millionen Euro Strafe

(pk) Die beiden größten deutschen Fernsehkonzerne ProSiebenSat.1 und RTL zahlen insgesamt 216 Millionen Euro Bußgelder im Zusammenhang mit möglicherweise unzulässig gewährten Rabatten bei der Fernsehwerbung.

Der Münchner Fernsehkonzern führt 120 Millionen Euro Bußgeld ab, der Kölner Rivale 96 Millionen Euro, hieß es in Mitteilungen der Unternehmen am Freitag. Im Gegenzug stelle das Bundeskartellamt das Verfahren gegen die Gruppen und ihre Vermarktungsgesellschaften ein.

Ganz schön hohes Schmiergeld Bußgeld, das sich das Kartellamt da bezahlen lässt um das Verfahren gegen kriminelle Wettbewerbsverzerrung (Call-TV ist im übrigen auch eine vorteilsnehmende Wettbewerbsverzerrung) einzustellen. Was ist das für ein Wettbewerb, wo sie am Ende dann doch wieder Monopole bilden können, weil die Großen die Kleinen fressen, eben durch dubiose Geschäftemacherei "Wir gewähren euch Werberabatte aber nur, wenn ihr nur bei uns Werbung betreibt und nicht bei den kleinen Sendern!". Intern wird man dann mit ungesetzlich hohen Vertragsstrafen belegt.

Rundfunk, TV und Telefon sind ja eher Geldmaschinerien als Kommunikation-, Informations- und Unterhaltungsmedien.

Wer bekommt eigentlich diese TV-Schmiergelder Bußgelder? In welche Ressourcen fließen sie? Kann man das Bußgeld von der Steuer absetzen? Warum hat man so schnell der hohen Zahlung zugestimmt, wenn man doch angeblich seriöse und transparente Unternehmen sei? Ist der Sumpf etwa tiefer, in dem man nicht weiter wühlen lassen will, bezahlt bereitwillig das "Bußgeld" um so das Verfahren einzustellen?

Am Ende zahlt die Zeche sowieso der Endverbraucher über viel zu hohe Endpreise der Produkte und somit auch das Bußgeld. Die heutigen Euro-Preise waren einmal alles DM-Preise.
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  Speculatius
CITV.NL Moderator

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Beiträge: 4845
Wohnort: Norddeutschland
BeitragVerfasst am: Samstag, 06.10.2007, 03:22 
Titel:
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« GlowingHeart » hat Folgendes geschrieben:
Was ist das für ein Wettbewerb, wo sie am Ende dann doch wieder Monopole bilden können, weil die Großen die Kleinen fressen, eben durch dubiose Geschäftemacherei "Wir gewähren euch Werberabatte aber nur, wenn ihr nur bei uns Werbung betreibt und nicht bei den kleinen Sendern!". Intern wird man dann mit ungesetzlich hohen Vertragsstrafen belegt.

Na ja. Es war ein Versuch, er hat nicht geklappt. Deswegen gibt es ja das Bußgeld. Und intern ist die Verhängung des Bußgeldes ja nun wirklich nicht.

« GlowingHeart » hat Folgendes geschrieben:
Wer bekommt eigentlich diese Bußgelder?

Da das Bundeskartellamt dem Ministerium für Wirtschaft und Technologie zugeordnet ist, die Bundeskasse.
Zitat:
Kann man das Bußgeld von der Steuer absetzen?

Nein. Bußgelder kann man nicht von der Steuer absetzen.
Zitat:
Warum hat man so schnell der hohen Zahlung zugestimmt, wenn man doch angeblich seriöse und transparente Unternehmen sei? Ist der Sumpf etwa tiefer, in dem man nicht weiter wühlen lassen will, bezahlt bereitwillig das "Bußgeld" um so das Verfahren einzustellen?

Zur Höhe der Bußgeldes: Das Kartellamt ermittelt, wie hoch der wirtschaftliche Vorteil aus der kartellrechtswidrigen Absprache war und setzt dann in dieser Höhe ein Bußgeld fest. Das wäre dann auch die zu erwartende Strafe, wenn festgestellt wird, dass das Kartellamt mit seiner Auffassung Recht hat. Hinzu kämen dann aber natürlich noch Gerichtskosten usw.

Man wird wohl wissen, warum man anstandslos zahlt...



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  DerFriese
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BeitragVerfasst am: Samstag, 06.10.2007, 08:09 
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..im übrigen sagt eine sprecherin des bundeskartellamtes, dass mit der zahlung des bußgeldes der vorfall prinzipiell noch nicht abgeschlossen sei... Shocked


was auch immer das heissen mag, eventuell ja auch, dass erstmal das gemeine fußvolk ruhig gestellt ist bis gras über die sache gewachsen ist....
vielleicht kann ja örgendeiner hier die sache verfolgen und wenn sich was tut, es hier posten...

dann nehme ich natürlich alles zurück und behaupte das gegenteil.... Wink

gruß
der friese
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  Undulatus
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BeitragVerfasst am: Samstag, 06.10.2007, 10:11 
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geil find ich die Frage: Kann das Bußgeld von der Steuer abgesetzt werden?! Wink



"Seit ihr schon lange hier?" - "Seit schreibt man mit 'd'." - "Seid wann das denn?"

["Es ist spät, ich bin müde und ich will ins Bett" - Ein Redakteur bei 9Live irgendwann im September 2007]
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  Speculatius
CITV.NL Moderator

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Wohnort: Norddeutschland
BeitragVerfasst am: Samstag, 06.10.2007, 15:42 
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@ Undulatus: Die Frage ist absolut nicht abwegig. Ich habe noch Zeiten erlebt, in denen Bußgelder usw., soweit sie mit dem Betrieb in Zusammenhang standen, als Betriebsausgaben abgesetzt werden konnten. Noch 1982 hat das höchste deutsche Steuergericht, der Bundesfinanzhof, entschieden, dass dem keine gesetzliche Vorschrift entgegensteht, sie also zum Abzug zugelassen.

Ich weiß nicht mehr, wann das Gesetz geändert wurde, jedenfalls hat man danach irgendwann in den § 12 Nr. 4 EStG reingeschrieben, dass solche Kosten nicht mehr abzugsfähig sind. Damit hatte sich dann auch das BFH-Urteil erledigt.

Spoiler: 
Ist, nebenbei gesagt, ne ganz interessante Geschichte: Bis 1937 gab es keine Zweifel, eine Strafe war abzugsfähig. Dann änderte der Reichsfinanzhof seine Rechtsprechung und versagte den Abzug. Gleich nach dem Krieg hob dann der (damalige) Oberfinanzhof diese Rechtsprechung auf und behauptete, dass das Urteil aus nationalsozialistischen Gründen gefällt worden sei (z. B. um zu verhindern, dass mit Strafe belegte Verfolgte, vor allem Deutsche jüdischen Glaubens, diese dann auch noch von der Steuer absetzen können.). Das wurde dann mehrfach wieder aufgehoben, doch anerkannt, differenziert, wieder aufgehoben usw... , wie es halt im Steuerrecht so ist. Bis dann endlich mal die o. g. gesetzliche Regelung kam.)




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BeitragVerfasst am: Freitag, 19.10.2007, 17:22 
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Es gibt etwas Neues zu dem Thema:

« Satundkabel vom 19.10.2007 » hat Folgendes geschrieben:
Werbevermarktung: RTL nach Rekordbußgeld mit neuem Rabattsystem

(ar/dpa/pk) Nach einem Rekordbußgeld durch das Bundeskartellamt hat der RTL-Vermarkter IP Deutschland am Freitag ein verändertes Rabattsystem für Werbekunden eingeführt.

Ab der Buchungssaison 2008 werden die Werbezeiten auf den Sendern RTL, Vox, Super-RTL und n-tv mit einer neuen Angebotsstruktur vermarktet, teilte IP Deutschland mit. Danach können die Vertragspartner ihren Grundbedarf zunächst mit einer Basisbuchung absichern. Darüber hinaus gebe es Budgets, in die flexibel investiert werden könnte. Alle Angebote sind volumenbasiert, rückwirkende Rabatte entfallen. "Wir halten uns dabei streng an die kartellrechtlichen Rahmenparameter", sagte IP-Geschäftsführer Martin Krapf.

TV-Werbespots werden in Deutschland nicht über die Unternehmen direkt bei den Fernsehsendern gebucht, sondern über darauf spezialisierte Mediaagenturen. Im Rahmen von vermuteten Wettbewerbsverstößen hatte das Kartellamt die so genannten Share-Deals beim Verkauf von Fernsehwerbung unter die Lupe genommen. Sie schreiben Mediaagenturen vor, einen gewissen Anteil ihres Werbespektrums bei einem bestimmten Vermarkter zu platzieren. Dafür bekommt die Media-Agentur Gratis-Spots, die sie wiederum auf eigene Rechnung weiterverkaufen oder zur Pflege neuer Kunden einsetzen kann. Kleinere Agenturen fühlen sich durch diese Regelung massiv benachteiligt. Dieses Verfahren soll mit dem neuen Rabattsystem nicht mehr möglich sein.

ProSiebenSat.1 hatte nach Abschluss der Prüfungen durch das Bundeskartellamt Anfang Oktober ein Bußgeld in Höhe von 120 Millionen Euro akzeptiert, der Konkurrent RTL die Zahlung von 96 Millionen Euro. Damit wurden die Untersuchungen des Bundeskartellamtes eingestellt, die im Juni in Durchsuchungen der beiden Vermarktungsgesellschaften SevenOneMedia (ProSiebenSat.1) und IP Deutschland (RTL) gipfelten (SAT+KABEL berichtete). Es handelte sich um die höchsten jemals in der deutschen Medienbranche nach Wettbewerbsrecht verhängten Bußgelder.

SevenOneMedia, der Werbezeitvermarkter von ProSiebenSat.1, hatte vor einer Woche angekündigt, nur noch werbungstreibenden Unternehmen Rabatte zu gewähren (SAT+KABEL berichtete).

Quelle: Satundkabel




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